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Damit die Pfote nicht schmerzt



Kleintierärztin Kathrin Lüttich gibt Tipps für Haustiere im Winter – kein Zusatzfutter nötig – Kaninchenstall gut isolieren

Kreis Cuxhaven. Sam sitzt brav auf dem Behandlungstisch. Tierärztin Kathrin Lüttich guckt sich die Pfoten des Golden Retrievers an. „Sehen gut aus“, meint sie. Bei dem Wetter nicht selbstverständlich, schließlich kann das gestreute Salz auf den Gehwegen bei Hunden Schmerzen auslösen. Von Ingrid Zöllner

Damit das nicht passiert, gibt die Kleintierärztin von der Gemeinschaftspraxis Johann Haunroth, Thomas und Berit Warmann mit Sitz in Bederkesa und Langen Tipps für Haustiere im Winter. Lüttich rät, mit Hunden im Winter nicht so lange, sondern eher öfter Spaziergänge zu machen. „Länger als 20 Minuten sollte der nicht dauern“, lautet ihr Tipp.

Gestreute Wege meiden

Wenn’s geht, sollten Wege gemieden werden, die gestreut sind. „Einige Hunde jaulen, weil das Salz in den Pfoten brennt, andere vertragen es“, meint sie. Von Schuhen hält sie nicht: „Die kriegen Hunde, die sich verletzt haben. Hunde haben dicke Hornhaut an den Pfoten.“ Und weil sie eine Hornhaut haben, muss die nicht eingecremt werden. „Es reicht, Pfoten nach einem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abzuwaschen.“ Bäder sind tabu. Mit Handtüchern abrubbeln reicht.

Mäntel machen laut ihrer Aussage durchaus Sinn. „Beim Husky oder Bernhardiner wäre das überflüssig. Aber Kurzhaarhunde oder schlanke Tiere zittern damit weniger“, sagt Lüttich. Dass im Winter keine Apportierspiele gemacht werden sollten, ist in ihren Augen eine Mär. „Hunde können sich höchstens beim Schneefressen mal den Magen erkälten und Durchfall bekommen“, sagt sie.

Bei Katzen sieht es anders aus. „Die bleiben bei kaltem Wetter meist lieber drinnen. Freigänger witschen oft nur kurz raus, um ihr Geschäft zu erledigen“, meint die Tierärztin. Wenn die Katze draußen sei, sollte man immer mal schauen, ob sie rein möchte. Wer fürchtet, seine Katze könne austrocknen, weil sie an der Heizung liegt, muss sich keine Gedanken machen. „Wenn ihr jederzeit Wasser zur Verfügung steht, ist das kein Problem. Die Tiere nehmen sich so viel sie brauchen.“ Wie der Hund braucht sie kein Zusatzfutter.

Wer Kaninchen oder Meerschweinchen draußen hält, sollte seinen Stall gut isolieren. „Bei den Minustemperaturen sollte der Stall besser im Schuppen oder einem vergleichbaren Ort stehen.“ Auf keinen Fall für den Meerschweinchen oder Kaninchen, die in der Wohnung waren, jetzt rausgesetzt werden; das würden sie nicht überleben. Wer sie draußen halten möchte, sollte die Tiere zum Frühjahr hin raussetzen.

Erschienen in der Nordsee-Zeitung am 19.2.2010